New Competition Tool: EU-Kommission startet KonsultationNew Competition Tool

Die EU-Kom­mis­si­on setzt sich für Ergän­zun­gen im euro­päi­schen Kar­tell­recht ein. Dafür hat sie die­se Woche eine Kon­sul­ta­ti­on gestar­tet, in deren Ver­lauf inter­es­sier­te Drit­te Stel­lung neh­men kön­nen. Das gab Sie in einer Pres­se­mit­tei­lung bekannt. Wett­be­werbs­kom­mis­sa­rin Mar­ga­re­te Ves­ta­ger dazu:

Die Welt ver­än­dert sich schnell, und es ist wich­tig, dass die Wett­be­werbs­vor­schrif­ten mit die­sen Ver­än­de­run­gen Schritt hal­ten. Unse­re Vor­schrif­ten sind fle­xi­bel gestal­tet, damit wir gegen ganz unter­schied­li­che wett­be­werbs­wid­ri­ge Ver­hal­tens­wei­sen auf allen Märk­ten vor­ge­hen kön­nen. Wir müs­sen jedoch fest­stel­len, dass bestimm­te struk­tu­rel­le Risi­ken für den Wett­be­werb bestehen, wie z. B. Markt-Tip­ping, die von den gel­ten­den Vor­schrif­ten nicht erfasst wer­den. Wir bit­ten Inter­es­sen­trä­ger um Stel­lung­nah­me zu einem mög­li­chen neu­en Wett­be­werbs­in­stru­ment, mit dem sol­che struk­tu­rel­len Wett­be­werbs­pro­ble­me früh­zei­tig und wirk­sam ange­gan­gen wer­den kön­nen, um fai­re und wett­be­werbs­fä­hi­ge Märk­te in allen Bran­chen zu gewährleisten.

Es soll also mehr ex-ante-regu­liert wer­den. Vie­les klingt nach Ideen, wie sie auch in der 10. GWB-Novel­le ange­spro­chen wer­den, ins­be­son­de­re dem § 19a GWB‑E. Aber auch von der bri­ti­schen Wett­be­werbs­auf­sicht schaut man sich etwas ab. Digi­ta­le Platt­for­men sol­len noch schnel­ler und effek­ti­ver erfasst wer­den. Und man möch­te wett­be­werb­li­che Umstän­de erfas­sen, die man bis­lang noch nicht erfasst sieht, wie zum Bei­spiel das soge­nann­te Tip­ping und eini­ge wei­ter tat­säch­li­che Beson­der­hei­ten bei digi­ta­len Platt­for­men. Das neue Wett­be­werbs-Tool soll nach ers­tem Ver­ständ­nis als Fol­ge einer all­ge­mei­nen und brei­ten Markt­un­ter­su­chung anknüpfen.

Über den Autor

Porträtbild von Dr. Sebastian Louven

Dr. Sebastian Louven

Ich bin seit 2016 selbstständiger Rechtsanwalt und berate vorwiegend zum Kartellrecht und Telekommunikationsrecht. Seit 2022 bin ich Fachanwalt für internationales Wirtschaftsrecht.

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